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Grossglockner Hochalpenstrasse bereits geöffnet
#1
Seit heute ist die Grossglockner Hochalpenstrasse wieder geöffnet.

Die Cabrio Saison 2023 über den Alpen Hauptkamm ist eröffnet!


Das kann sich natürlich je nach Witterung schnell wieder ändern, aber die Übersichtsseite gibt den Öffnungszustand wieder, und mittels Webcam kann man selber sehen was einen erwartet.

https://www.grossglockner.at/gg/de/webcam

Die Strecke ist absout sehenswert, und der Abstecher (Sackgasse) zur Pasterze / Franz Josef Höhe sollte auf jeden Fall mitgenommen werden.
Ich habe die Strecke schon 3 Mal hin und zurück gefahren, davon 2 Mal mit Sportwagen und einmal mit PKW.

Meine Erfahrung: Das Fahrzeug muss zu der Strecke passen.


Fahrzeuge:
Gut: Sportwägen, gut motorisierte PKWs und Cabrios, Motoräder.
Übel: Wohnmobile, Anhänger, historische Fahrzeuge mit schwachen Bremsen, untermotorisierte Fahrzeuge, zu große/schwere/lange Fahrzeuge, E-Antriebe, Fahrräder.

Motor und Bremsen werden extrem gefordert. Wer keine Alpen Bremserfahrung hat ist da falsch.
Hinzu kommt der Höhenbedingte Leistungsverlust bei Saugmotoren von ca 10% pro 1000 Höhenmetern.

Bei meiner einen Fahrt mit PKW (110Turbo PS 1500kg voll) gab es schon Probleme beim Anfahren Bergauf vom Parkplatz (ca 10% Steigung).
In Fahrt reichte die Leistung und die Bremsen. Bedingungslos Spaß macht es mit Sportwagen
Auf der Rückbank oder im Bus opfert man den römischen Göttern (Spuckrisiko).

Ausserdem gab es keine Tank und Lademöglichkeit auf langer Strecke.


Radfahrer:
Als extrem Mountainbiker der schon höhere Strecken (manuelles MTB) geradelt ist hier meine Beurteilung der Strecke:

Heftig ist die Strecke für Biker aufgrund der langen und kräftigen Steigung bis auf 2500m Meereshöhe.
Es gibt besonders vom Norden kommend keine Erholungs Passagen mit geringerer Steigung.
Die Anfahrt vom Süden her erscheint mir einfacher. Flache Erholungsstrecken gibt es nur oben.
Ausserdem gibt es nur die Asphaltierte Hauptstrasse die am Wochenden doch stark befahren ist.
Im Süden gibt es Bereiche mit geringer Strassenbreite.

Da ist man dann ein fast stehendes Hinderniss im Verkehr.
Hinzukommt die Unvernunft mancher Leute mit ungeeigneten Wohnmobilen/Kleinbussen Bergauf zu müssen, was zu Überholvorgängen führt.
Verpflegung gibts nur oben, was besonders für Radfahrer keinen sinnvollen Zwischenstop ermöglicht.
Alles muss mitgenommen werden: Getränke, Nahrung, Traubenzucker mit Magnesium. Achtet auf Unterzuckerung und Kreislauf.
E-Bikes nur mit Reserve Accu! Einer alleine hält nicht durch. Am Besten man hat ein Begleitfahrzeug auf Abruf.

Und bedenkt das ihr mindestens 50 Km dem extrem launischen Hochgebirgswetter ausgesetzt seid, also ist warme Wind- und Wasserfeste Kleidung erforderlich.
Temperaturgefälle Tal/Berg von 20 Grad sind normal.

Das setzt besonders für Biker und Motorradfahrer eine gute Terminflexibilität und Planung voraus.
Ich empfehle unbedingt die Webcams und Vorhersagen zu beobachten. Radfahrer sollten nur bei Traumwetter starten.


Sehenswürdigkeiten:

Auf der Nordrampe gibts nichts was sich lohnt.
Erst im oberen Bereich der Nordrampe gibts Restaurants, Aussichtspunkte und Museum.
   

Einen Abstecher auf den Höchsten Punkt (Edelweissspitze) kann man oben am Grat des Pfutschertörl machen.
Dies ist sehr sehenswert, und es geht auch eine schmale asphaltierte Sackgasse herauf. Aber oben gibt es oft keine Parkmöglichkeit.
Schaut euch die Webcam der Edelweissspitze an, dann sehr ihr ob es sich für euch lohnt. Es geht aber auch zu Fuss hoch.
   

Geheimtipp: Blockhütten Übernachtung auf der Edelweiss Spitze.
   
   

Der Kamm ist überhaupt sehr sehenswert.
Danach gehts bergab nach Süden. Vorbei am Wallack Haus, das auch zum Halten einlädt.
   

Es kommen noch einige schöne Foto Spots, zum Beispiel beidseits des Tunnels. Wer wandern will sollte auch den oberen flacheren Bereich nutzen.

Danach gehts wieder Abwärts bis zur Abzweigung zur Franz-Josefs-Höhe. Für viele der Höhepunkt der Fahrt überhaupt.
   
   

Hier gibts auch viele Murmeltiere.
   

Ein Halt zur Besichtigung lohnt sich an vielen Stellen

   

Dies ist das ideale Fahrzeug für so eine Strecke: Leicht (1050kg), Leistungstark (184PS), schmal und extrem kurvengängig bei nur 3,9m Länge.

   

Auf der Franz Josefs Höhe angekommen gibt es ein riesiges Parkhaus (kostenlos wenn ich mich richtig erinnere).
Von dort hat man schon einen schönen Blick auf das gesamte Areal

   

   

Von dort aus kann man in mehrere Richtungen mit Bergschuhen wandern.
Aber achtet auf Wetter und Steinschlag Gefahr.

   

   

Mit der Zahnradbahn gehts runter zum Gletscher- der Pasterze. Jedenfalls ein Stück.

   

Danach ist noch sehr viel Abstieg/Aufstieg zu Fuss nötig. Das dauert locker ne Stunde pro Richtung und ist anstrengend und rutschig. Stöcke sind dringend zu empfehlen.

Hier ein Blick von fast unten. Die Fahne markiert die Talstation der Bahn, darüber ist die Bergstation zu sehen.
   

Unten kann man auf dem Gletscher auf Wegen wandern. Denkt dran das darunter Gletscher ist - mit Spalten und Höhlen - auch wenn oben alles nach Berg/Geröll aussieht.

   

Es ist ein schöner Gletscher Lehrpfad vorhanden. Da kann man sehen das der Geröllweg auf dem Geltscherrand als Überhang über dem See auskragt. Also jederzeit ins Wasser abstürzen kann. Das Gelände ändert sich ständig. Im Sommer treiben Eisschollen auf dem See - Eis Abstürze von dem gegenüber liegenden Steilwand Gletscher. Am Gletscherrand bedindet sich der Gletschermund aus dem das geschmolzene Wasser aus dem Inneren des Gletschers abläuft. Das sieht man auch von Oben vom Restaurant aus mehreren km Entfernung. Am Wanderweg dahin kommt dann aber Respekt auf für die gigantische hohe Struktur.

   
Hinzu kommt das man die ringförmigen Höhlendeckenrisse die baldigen Einsturz ankündigen, vom Parkplatz aus schon gesehen hat. Es ist pure Natur, keine Märchenland, schön aber gefährlich. Daher Verstand und Abstand bewahren, im sicheren Bereich auf Wegen bleiben, und auf Anzeichen von Bergrusch oder Steinschlag achten.
Dann ist es ein wunderschönes Erlebnis- so das Wetter passt.

Mein Tipp: Nehmt euch Zeit. Der Pass erfordert mindestens einen ganzen Urlaubstag, wovon die Hälfte Besichtigung ist.
Will man Wandern brauchts eigentlich eine Übernachtung am Berg. Die Maut erlaubt die Übernachtung am Berg ohne Zuzahlung.

Was mir sehr gut gefiel, war Anreise Samstags Vormittag vom Süden mit Besichtigung ab Mittag.
Dann Übernachtung auf der Edelweiss Blockhütte (mit Parkplatz unmittelbar davor), und am Sonntag Vormittag dann gegen den Verkehr bergab wieder heimwärts nach Norden.
Leider ist das Essen auf der Edelweiss Hütte nicht berühmt, sonst könnte ich da auch länger bleiben.

Noch ein Hinweis: Die Strecke ist nachts gesperrt! Man hat also Nachts Ruhe und die Sternenwelt der Berge auf der eigenen Hütten Terrasse für sich. Nach dem Frühstück ist man oben noch alleine bis die Anderen den Anstieg geschafft haben. So macht auch die Abfahrt noch Norden Spaß. Sonntags bei der Abfahrt hatten wir dann brutalen Gegenverkehr bergauf aus dem Norden.

Heuer werde ich sicher diese Strecke auch wieder fahren- mit gutem Benzin aus D und I.

Auf gehts nach bella Italia - ohne Stau!

   

Es kann auch was Anderes als Opensim geben.


Gruß Tron
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#2
Ich habe heute noch ein paar Fotos dran gehängt zur besseren Visualisierung
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#3
Hallo Tron,

danke für den interessanten Reisebericht von den Großglockner Alpen. Ich war auch schon zweimal dort, einmal als kleines Kind und später selbst mit dem
Auto vor Ort. Hatten auch ein wunderschönes Wetter und haben oben auf der Passhöhe Picknick gemacht. Ich erinner mich aber, dass der Gletscher damals
noch wesentlich größer war. Ich freue mich, dass ich das jetzt nochmal sehen darf, da ja schon einige Jahre vergangen sind.

Vielen Dank

Maria
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#4
Da staunt der Laie, und der Fachmann wundert sich. Ach da sind die Murmeltiere jetzt. Denke, da sind sie auch gut aufgehoben :-)
All done!
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#5
Und es ist wieder Winter- und wunderschöne Bilder von den Grossglockner Webcams.

   

Wer möchte nicht wie ich in der Edelweiss Hütte am warmen Kamin überwintern?

Die Murmeltiere!

Hier gibts das live:

https://www.grossglockner.at/gg/de/webcam

Ich freue mich schon auf den nächsten Frühsommer wenn die Strecke wieder öffnet.

Aber soviel Schnee wir heuer habe ich dort oben noch nie gesehen.
Hilfe die Eiszeit kommt!

Und was wird dann aus uns Cabriofahrern?
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#6
Na wenn Heckantrieb hast, vorne kleine Skier montieren Smile
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