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Durch Raum und Zeit - Teil3: Die Karavanne der Sklavenhändler
#1
Durch Raum und Zeit - Teil3:


Die Karavanne der Sklavenhändler


Ich saß so einige Zeit, bis mir kalt wurde. Auch stellte sich Hunger und Durst ein, aber hier gab es absolut nichts, ausser Staub und Felsen und den grandiosen Sternenhimmel mit seinen Rätseln.

   

Ich hatte mir zum Glück die Koordinaten des Panels fotografiert bevor ich daran herum drehte.
So beschloss ich hierher mal besser vorbereitet zurück zu kommen, aber nun wieder in meine Zeit und an meinen Ort zu springen.

Ich betrat die Pyramide und stellte die Rädchen nach meinem Foto ein. Dann fiel mir auf das eines der Rädchen eine Gravur aufwies, die mich an die Ägyptischen Sonnengott Chepre und den Mondgott Chons erinnerte.
Sollte das ein Zeitrad sein? Es war nicht besonders präzise einzustellen, aber ich versuchte es wie auf dem Foto zu drehen.
Dann betrat ich die Mitte des Bodens zwischen den Pylonen, und wartete darauf das diese zu Leben erwachten.

Es dauerte nicht lange..... dann löste sich wieder alles auf, und die Sterne flogen als Lichtbänder an mir vorbei.
Als sich wieder alles vor mir aufbaute erkannte ich sofort den stickigen Geruch der Pyramide wieder. Ich war zurück in der Wüste.

Ich beeilte mich heraus zu kommen, in der Hoffnung die Karavane noch anzutreffen.
Das Tor öffnete sich diesmal viel leichter. Ich erwartete den Staub des Sandsturmes gleich im Gesicht zu spüren. Doch der schien sich gelegt zu haben. Die Luft war wieder klar und die Sonne stand im Zenith. Der Ort stimmte also wieder, doch was war mit der Zeit? Ich trat aus dem Schatten und blickte in die Ferne. Nichts- absolut nichts ausser Sand und Wüste war zu sehen. Nun, es gab diesmal einen Plan B- ich hatte ja die Bedienung des Raum/Zeit Teleporters grob begriffen. Ich ging also um die Pyramide herum auf der Suche nach Schatten, um nachzudenken.

Schatten fand ich keinen bei der senkrechten Sonne, aber auf der Rückseite der Pyramide zeigte sich in der Ferne ein Zeltlager.
Also hatten sich meine Beduinen doch geirrt. Niemand baute eine Pyramide mittend in die Wüste wo es nicht mindestens eine Quelle gab.
Langsam ahnte ich wie die Pyramiden zusammenhingen, und auf eine intelligente frühere Spezies zurückgingen. Dann kniff ich die Augen zusammen und betrachtete das Lager in der Ferne.

Das Lager bestand aus 5-6 Zelten, und sah viel zu gut ausgebaut aus um nur von einer Übernachtung zu zeugen. Offenbar lagerten hier Nomaden eines anderen Stammes an einer ihnen bekannten Quelle. Eine große Anzahl Kamele lagen verstreut im Sand um die Zelte herum. Auch gab es eine spärliche Vegetation, Gestrüpp, einige Dattelbäume, sowie große Kakteen, was auf Wasser schliessen ließ. Ein Geier kreiste in der Nähe. Ansonsten war in der brütenden Mittagshitze keine Bewegung, kein Lebenszeichen zu entdecken.

Ich näherte mich ihnen vorsichtig, konnte aber nichts genau erkennen. Plötzlich wurde ich von hinten mit starken Armen gepackt. 2 dunkel aussehende Nomaden hatten sich mir unbemerkt von hinten genähert und ergriffen mich nun an den Armen. Sich zu wehren hätte mir nicht geholfen, also machte ich keine Anstalten zu fliehen. So lockerten sie ihren Griff, und nahmen mich zum Zeltlager mit.

Sie sahen anders aus als die Beduinen mit denen ich in der Karavane gereist war. Ihre Kleidung war aus viel roherem Stoff, und komplett schwarz. Alle hatten lange ungepflegte Bärte. Als Kind hatte ich mir so immer Ali Baba und seine Räuber vorgestellt. Auch waren keinerlei moderne Dinge an ihnen zu entdecken. Meine Beduinen hatten wenigstens moderne Handuhren, Isolierflaschen und auch Funkgeräte getragen.
Diese hier kamen mir dagegen wie im Mittelalter vor. Ich sollte gleich feststellen das ich da gar nicht so falsch lag.

Als wir ins Lager kamen hörte ich das erste Mal ihre Stimmen. Das arabisch das sie sprachen klang mir sehr fremd, wie ein fremder Dialekt.
Aber ich konnte es mit großer Anstrengung noch verstehen. Sie brachten mich zum Feuerplatz, den sie zwischen ihren Zelten eingerichtet hatten. Natürlich brannte dieses nur nachts.

Ringsum waren handgeknüpfte einfache Berberteppiche ausgelegt. Auch diese waren in der Mittagshitze verweist, aber es lagen noch Spuren von der nächtlichen Nutzung herum. Aus dem Schatten eines der Zelte trat ein großer Mann. Er war wie die Andern komplett schwarz gekleidet. Die Männer die mich gefunden hatten erstatteten ihm Bericht. Sie hatten Wache gehabt als sie das leuchtgrün meiner Kleidung in der Ferne erblickten. Das also hatte mich verraten. Der Hauptmann musterte mich ausgiebig von oben bis unten, dann lächelte er. Mit einem Nicken seines Kopfes, ließ er mich in ein Zelt bringen.

Was mir durch den Kopf ging spare ich mir zu beschreiben. Im Zelt war ich dann überrascht. Ringsum saßen Frauen mit eisernen Fussfesseln.
Ihre Fussfesseln waren mit einer lange Kette zusammengebunden. Bekleidet waren sie mit einfarbigen ärmlich aussehenden Tüchern.
Offenbar war ich in einem Lager von Sklavenhändlern gestrandet. Mir schwante nichts Gutes. Aber um mich kümmerte sich niemand.

Irgendwann vor dem Sonneuntergang gab es ein karges Mal und schal schmeckendes Wasser für alle. Ich tat es den anderen Frauen gleich und trak soviel ich bekam. Danach wurde es geschäftig. Männer kamen herein, und schlossen die Kette auf, danach verluden sie die Frauen je paarweise auf einem Kamel, und banden sie fest. Ich hatte wohl einen Sonderstatus, und bekam ein eignes Kamel. Ich versuchte mich dumm anzustellen damit nicht auffiel das ich Kamel reiten gewohnt war. Ich hatte mich wiederholt gefragt was die Männer denn über mich annahmen, die so mittend in der Wüste auftauchte - ohne Ausrüstung, ohne Begleitung.

Schliesslich gelangte ich zu der Überzeugung das es ihnen schlicht egal war, Haupsache das Geschäft wurde gut.
Jedenfalls behandelten mich alle wie eine kostbare Ware. Für den Moment konnte mir das Recht sein.

Mit Sonnenuntergang ritt die Karavane los. Ich ritt irgendwo im hinteren Drittel. Das Kamel fand seinen Weg alleine, also hatte ich viel Zeit zum Nachdenken.

Ich überlegte was an dem Teleport schief gegangen war. Sicher ein dummer Zahlendreher. Jedenfalls war ich ca. 800 bis 1000 Jahre falsch gelandet.
Ich musste irgendwann in der arabischen Blütezeit um 1200 angekommen sein. 

Unzählige Karavanen waren auf der Seidenstrasse unterwegs. Je nach Richtung wurden andere Waren befördert. Vom Osten aus meinst kostbare Seide, Porzellan und Gewürze. Vom Westen aus Eisenwaren und Sklaven. Ich hatte auf mehreren unserer Kamele schwere Kisten gesehen, die beim Aufladen auch klimperten. Die Kamele ächtzten unter der Last. Ausserdem trugen die Beduinen alle Eisenwaffen. Ich folgerte das wir uns diesmal Richtung Osten bewegten.

Am nächsten Morgen bei Sonnenaufgang sollte ich dann Gewissheit erhalten. Die Sonne kam genau vor uns hinter einer Düne hervor. Genau zu diesem Zeitpunkt erreichten wir ein weiteres Camp. Dieser Stamm war hell gekleidet, aber auch ihr Dialekt war mir fremd. Sie waren aber freundlich und bewirteten uns gut. Ich sah wie der Anführer unsere Karavane mit einem der Männer ins Zelt verschwand. Einiges später kamen sie lachend wieder heraus, holten zwei der Skalvinnen die mit uns mitgereist waren, und verschwanden in einem besser aussehenden Zelt. Gelächter klang herüber.

Wir waren in der Zwischenzeit abgesessen und in ein Zelt gebracht worden das uns Sonnenschutz bot. Durch die offene Front konnten wir aber das Treiben der Männer beobachten. Sie luden die Lasten von den Kamelen, und brachten sie ins Nachbarzelt. Dann versorgten sie die Kamele.
Zuletzt erhielten auch sie Verpflegung und legten sich in einem dritten Zelt zur Ruhe. Viele von ihnen waren die gesamte Strecke gelaufen. Die Kamele dienten dem Tranport der kostbaren Waren. Die hell gekleideten Araber übernahmne die Wache im Camp. Die Frauen durften nicht miteinander reden.

Einer der Beduinen brachte mir andere Kleider. Ich fiel nun weniger zwischen den Frauen auf.
Den Tag in der brütenden Hitze verbrachte ich dösend und schlafend. Ich wusste ja das Nachts wieder der Weg durch die Wüste anstand.

......
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